Diese Vorüberlegungen, ob Sie zu einem Smart Home umrüsten wollen, wie gross Ihr Budget ist und welche Ziele Sie verfolgen – beispielsweise mehr Sicherheit oder Komfort – stellten bereits den ersten Schritt Ihrer Nachrüstung dar. Sollten Sie sich für das Smart Home entschieden haben, gehen Sie anschliessend wie folgt vor:
1. Funkreichweite herstellen Vermutlich verfügen Sie bereits über ein WLAN , jedoch muss die Funkverbindung im Smart Home besonders flächendeckend und stabil bestehen. Es lohnt sich daher, erst einmal die aktuelle Funkreichweite zu prüfen und eventuell Optimierungen vorzunehmen, sodass später mehrere Geräte an beliebiger Stelle im Gebäude miteinander verbunden werden können.
Dafür können Sie spezielle Powerline-Adapter oder Repeater einsetzen. Auch ein drahtgebundenes Bussystem ist möglich, allerdings nur sinnvoll, wenn Sie ohnehin grössere Renovierungs- oder Modernisierungsarbeiten durchführen, denn dessen Installation erfordert einen grossen baulichen Aufwand.
2. Klein anfangen In einem Bestands- oder Altbau ist daher das funkbasierte Smart Home im Regelfall die sinnvollere Wahl . Dieses bringt zudem den Vorteil mit sich, dass es auch in gemieteten Wohnungen oder Häusern eingesetzt werden kann, da es keine baulichen Veränderungen erfordert und die Geräte bei einem eventuellen Auszug problemlos mitgenommen werden können.
Sei es also bei gemieteten Gebäuden oder Wohneigentum: Bei einer Nachrüstung ist zu empfehlen, erst einmal klein anzufangen . Das beginnt durch die Anschaffung von Einzelgeräten wie einer Sprachsteuerung für das Entertainment-System oder eines Saugroboters. So sind erst einmal keine grösseren Investitionen notwendig.
Stattdessen können weitere Geräte jederzeit hinzugekauft werden und eventuelle Probleme mit der Funkverbindung werden ersichtlich, bevor viel Geld ausgegeben wurde. Zudem können sich die Bewohner langsam an die Besonderheiten des Smart Homes gewöhnen und dabei prüfen, ob diese Art des Wohnens überhaupt für sie geeignet ist. Ihr Motto sollte daher lauten: eins nach dem anderen!
3. Kompatibilität bewahren Nach und nach auf ein Smart Home umzurüsten, ist aber nur möglich, wenn Sie beim Kauf aller Geräte auf deren Kompatibilität achten. Sie können also nicht wahllos Geräte, Roboter und intelligente Steuerungen installieren, ohne sich vorher auf einen verbindlichen Funkstandard festgelegt zu haben.
Damit eine Vernetzung zwischen den Einzelgeräten entstehen kann, müssen diese eine Konnektivität aufweisen. Simpel ausgedrückt, müssen sie denselben Standard verwenden – sozusagen die gleiche Sprache sprechen – um miteinander kommunizieren zu können. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten:
- Entweder werden die Geräte miteinander vernetzt oder
- jedes einzelne Gerät wird mit einer zentralen Steuerung (der sogenannten „Bridge“) verbunden.
Letztere Variante erweist sich in der Praxis meist als einfacher und ermöglicht eine zentrale Steuerung aller Geräte über ein Smartphone, ein Tablet oder eben die „Bridge“ (Brücke), beispielsweise per Sprachsteuerung. Dennoch gilt es auch hier, sich für ein Funkprotokoll zu entscheiden.
Zu den gängigsten Standards gehören Z-Wave, ZigBee und EnOcean. Eine Vernetzung via WLAN oder Bluetooth wird hingegen nur bei kleinen Lösungen empfohlen, da diese aus verschiedenen Gründen nicht optimal für die Anforderungen im Smart Home geeignet sind. Von Beginn an sollten Sie sich deshalb über die verfügbaren Systeme informieren.
4. Beratung aufsuchen Wenn Sie sich selbst nicht mit Funkstandards und modernen Technologien im Allgemeinen auskennen, kann es also sinnvoll sein, sich vor der Nachrüstung von einem Experten beraten zu lassen – unabhängig davon, ob es sich nur um einen kleinen oder gleich einen sehr grossen Umfang handelt. So können Sie von Beginn an Geräte mit optimaler Kompatibilität auswählen und dadurch ein Konzept erstellen , das Ihnen viel Freiraum für Veränderungen oder Erweiterungen bietet.